Von dem Endgültigen

Heute habe ich das erste Mal das Gefühl erleben müssen, dass Dinge ihr Ende nehmen. Sie sind endgültig. Genau wie wir.

Ich hatte heute meinen letzten Schultag.
Und das mag vielleicht kitschig und vielleicht auch ein bisschen klischeehaft klingen, aber ich muss ehrlich sagen, dass mich dieses Gefühl umgehauen hat.
Eine feste Konstante in meinem Leben, zumindest der vergangenen 12 Jahre, ist morgen nicht mehr da. Ich war mir fünf Tage die Woche sicher, dass ich aufstehen muss, zur Schule gehen muss und Nachmittags wieder da bin.
12 Jahre wusste ich, dass die Schule da ist. Da sind meine Freunde, die mir helfen und denen ich helfe. Da ist auch viel Kram den ich sicherlich nicht vermissen werde, aber auch vieles, nach dem ich mich sehnen werde.

Mein Deutschlehrer ist ein Fan des Begriffes "Reifeprüfung", anstelle von "Abitur". Und heute habe ich ihn verstanden. Ich, und meine Mitschüler, erlebe gerade diese Reifeprüfung. Denn jetzt sind wir auf uns gestellt. Wir müssen zu sehen, wie wir zurecht kommen. Wir werden uns bewerben, wir werden Absagen bekommen, wir werden kämpfen müssen und unser Ding durchziehen.
Das Leben kommt jetzt auf uns zu.
Unsere Reifeprüfung.

Dass Etwas, das jahrelang ein fester Bestandteil meines Lebens war, einfach so weg fällt, ist beeindruckend. Ein anderes Wort fällt mir dafür wahrlich nicht ein. Ich bin beeindruckt. Ehrfürchtig, verängstigt, erwartungsvoll und wehmütig. Das sollte mein inneres Gefühlschaos vielleicht ganz gut beschreiben,


Mein Song zum Text: "Goodbye" - Feder feat. Lyse

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