Von Melbourne

"Man sagt über Melbourne, dass es die einzige Stadt sei, bei der es 4 Jahreszeiten an einem Tag gibt."
Naja, wir hatten nicht 4 Jahreszeiten an einem Tag.
Wir hatten zwei.
Nämlich Herbst und Winter.


Es wurde von allen Seiten gewarnt, dass Straßen überflutet sein werden. Es wurde von dem stärksten Regen seit über 100 Jahren gesprochen.
Naja, so schlimm war es, zumindest in Melbourne, dann doch nicht, aber der Regen hat es schon etwas versaut.
Am ersten Tag waren es drückende 35 °C, am darauf folgenden Tag waren es 16 °C, Regen, Wind.
Das ist leider der Grund, weshalb ich nicht viel von Melbourne sehen konnte.

Ein kurz Notiz zu Melbourne:
Melbourne ist die Hauptstadt des australischen Bundesstaates Victoria.
Melbourne ist, gemessen an der Einwohnerzahl, nach Sydney die zweitgrößte Stadt Australiens.
Melbourne und die Umgebung war in den 1850er Jahren von einem enormen Goldrausch geprägt, was die Einwohnerzahl schlagartig verdoppelte.
Melbourne sollte wegen des Namens des Entdeckers ursprünglich "Batmania" benannt werden. Die "Melburnians" sind aber größtenteils froh, dass es dann zu "Melbourne" kam.


An dem einzig sonnigen Tag stand der Brighton Beach auf den Plan. Der Strand ist besonders bekannt für die 82 bunten Hütten entlang der Promenade und somit ein beliebtes Ziel für Touristen. Also auch für mich!
Als kleine Randnotiz: Wenn man eines dieser Häuschen besitzen möchte, braucht man das nötige Kleingeld.
Der Rekordpreis lag bis jetzt bei rund $295.000.





Was mir in Melbourne direkt aufgefallen ist, dass es eine total kreative Architektur hat. Es sind nicht einfach nur Hochhäuser die aussehen wie Legosteine. Die Fassaden sind super vielfältig und interessant an zu sehen. Und in mitten der neuen, prächtigen Hochhäuser kann man immer wieder die ursprüngliche Bauart erkennen.
Außerdem ist Melbourne reich an Street-Art. In jeder zweiten Gasse sind Graffitis an der Wand, die der Stadt einen interessanten, urbanen Stil verleihen.




Das Hostel in dem ich untergebracht war hatte eine Rooftop-Terrasse mit einem fabelhaften Blick auf die Skyline von Melbourne, welche vor allem zur Nachtzeit echt beeindruckend aussah.


Außerdem habe ich einen kurzen Stop in der State Library gemacht, welche von Außen und Innen echt ein Hingucker ist.
Dort zu lernen? Ich glaube ich könnte mich nicht auf ein Buch oder auf einen Text konzentrieren, sondern würde nur dieses Gebäude bestaunen.




Am Samstag habe ich mich einer sogenannten "Free Walking Tour" angeschlossen. Diese Touren werden zwei Mal täglich von ehrenamtlichen Einheimischen geleitet, die sich Bestens in der Stadt auskennen und diese Stadtführungen anbieten. Am Ende zahlt man dann so viel, wie man denkt, wie die Tour wert war. Das System ist klug, denn die Stadtführer geben sich somit extra viel Mühe, anders als bei organisierten Führungen mit einem Festpreis.
Das selbe Angebot gibt es übrigens auch in Sydney.



Leider wurde die Tour von Dauerregen begleitet und ich war durchgefroren, als ich wieder am Hostel ankam. Dennoch bin ich froh diese Tour gemacht zu haben, da ich so noch einiges von Melbourne sehen konnte, was ich sonst eventuell verpasst hätte.
Hier ein paar Schnappschüsse von der Tour:







Das ist der sogenannte Eureka Tower. Hier kann man, natürlich gegen Eintritt, rauf fahren und aus dem 88.Stock die Sicht über Melbourne genießen. Das hatte ich mir eigentlich fest vorgenommen, aber wie man sieht, hingen die Wolken so tief, dass ich befürchtet habe nicht viel sehen zu können.

Der Eureka Tower ist rund 290 Meter hoch und ist somit das zweithöchste Gebäude in Australien.
2001 begannen die Bauarbeiten für diese Hochhaus, bis es im Jahr 2006 offiziell eröffnet wurde.
Der Name des Gebäudes kommt von der sogenannten Eureka Rebellion von 1854.
Diese war initiiert von Arbeitern der lokalen Goldminen, welche sich gegen die Kolonialmacht des Vereinigten Königreichs auflehnten. Es führte zu einer Schlacht, die "Eureka Stockade" genannt wird, zwischen den Kolonialmächten und den Minenarbeitern und führte zu 27 Todesfällen, von denen die meisten Rebellen waren.

Diese Geschichte wurde bei der Gestaltung des Gebäudes als Grundlage verwendet. Die goldene Spitze stellt den damaligen Goldrausch dar. Man kann einen roten Strich sehen, dieser steht für das vergossene Blut während der Revolte. Die blaue Glasfassade stellt den Hintergrund der Flagge der "Eureka Stockade" dar, die weißen Streifen ebenfalls.
Kompliziertes Thema, ich weiß.
Das war's jetzt auch mit dem geschichtlichen Exkurs, versprochen!

Es gibt definitiv noch mehr in Melbourne zu sehen und zu entdecken, und ich konnte leider nicht alles abhaken, was ich mir vorgenommen hatte. Die Schuld gebe ich hier einfach mal dem Wetter.
Aber das kann ich als Grund nehmen, um vielleicht noch einmal Melbourne einen Besuch ab zu statten. Wer weiß?

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