Von meinem ersten Fallschirmsprung
Mit einem fremden Mann an meinem Rücken geschnallt, sprang, oder besser gesagt fiel, ich aus einem Flugzeug in 14.000 ft (circa 4260 Meter) Höhe.
Ob ich irre bin? Vielleicht.
Ob ich es nochmal machen würde? Auf jeden Fall.
Es ist eigentlich verrückt.
Also so richtig wahnsinnig.
Dir wird also ein komplett fremder Mensch vorgestellt. Dieser Mensch hat einen Fallschirm.
Plötzlich realisierst du, dass dieser Fremde, den du vor zwei Minuten kennengelernt hast, einer der wichtigsten Menschen ist, der dir je im Leben begegnen wird.
Denn von ihm wird dein Leben abhängen. Er hat es wortwörtlich in der Hand.
Dieser Fremde hat letztendlich nur die Aufgabe dich aus einem Flugzeug zu schubsen und aufzupassen, dass wir beide heile unten ankommen.
Als ich Mozzy, meinen Superhelden, an dem Morgen traf, fragte ich ihn, wie viele Sprünge er schon
gemacht habe.
Er meinte: "Three."
...
Ehh. Warte..Was..?
Mein erster Instinkt war zu rufen "Darf ich bitte jemand anderen haben???"
Dann fiel es mir ein und ich fragte, wie viele er insgesamt schon gemacht hat, nicht nur heute.
Er sagte trocken: "Mehr als 40.000"
Okay... Er hat Erfahrung, noch alle Körperteile. Das sollte klappen.
Ich bekam schicke Hosen an, einen Gurt über Schulter und Becken geschnallt und war eigentlich bereit in dieses Flugzeug zu steigen.
Doch erst hieß es warten, denn eine Gruppe war noch vor mir an. So sah ich wie sie herunter gesegelt kamen und nach kurzer Zeit mit breitem Grinsen und beiden Beinen auf dem Boden standen.
Eine Frau neben mir fragte wie es war, ihr Mann rief "AMAZING".
Ich war nicht aufgeregt, ich war es am Abend zuvor, ich war nur noch voller Vorfreude.
Und dann kam Mozzy zu mir, selbst eingepackt und zugeschnallt und mit einer Go-Pro am Handgelenk. Er machte ein paar Interviews, die nebenbei bemerkt unheimlich peinlich anzuschauen sind, und es ging in das kleine Flugzeug.
Da wir die Ersten waren, die eingestiegen sind, saßen wir neben dem Piloten. Langsam dämmerte es mir, dass wir demnach die Letzten sein werden, die springen.
Der Flug war wunderschön. Ich konnte nicht aufhören aus dem Fenster zu schauen, denn die Sicht war fantastisch. Und da freute ich mich, dass ich den Skydive in Airlie Beach in den Whitsundays gebucht habe.
Es gab jedes Mal, wenn ein Paar aus dem Flugzeug sprang, ein lautes WUMP und weg waren sie. Ich konnte nicht anders und musste lachen.
Ohje, was tue ich eigentlich hier?
Und dann waren da nur noch Mozzy, der Pilot und eine, plötzlich doch, sehr aufgeregte Marie übrig. Wir saßen also an der Kante des Flugzeugs, ich in Position, wie wir es vorher geübt haben (Kopf auf Mozzys Schulter, Arme überkreuz, Beine soweit nach hinten wie möglich) und wir waren bereit.
Ich so gut es eben ging.
Und ab da ging alles irre schnell.
Ich war etwas überfordert im freien Fall. Irgendwann dachte ich: "Ehm.. Das fühlt sich echt komisch an."
Dann ist mir aufgefallen, dass ich vielleicht aufhören sollte meine Luft an zu halten und vielleicht auch meine Augen auf machen sollte. Ab da war es nur noch lustig.
Ich sah das kleiner werdende Flugzeug um uns herum wirbeln, bis ich verstand, dass wir die sind, die "herumwirbeln."
Mozzy gab mir das Symbol, dass ich meine Arme öffnen darf und wir flogen, beziehungsweise fielen.
Dann gab es einen kräftigen Ruck und der Fallschirm hatte sich geöffnet. Mozzy überließ mir das Steuern, was irre viel Spaß gemacht hat.
Die Sicht war atemberaubend. Das Meer, die Berge, Airlie Beach, Strände und Boote.
Die eigenen Füße Kilometer tief über der Erde zu sehen, einen Fallschirm in den Händen und einfach fliegen. Und es war so verdammt leise um uns rum.
Es war fast ein bisschen entspannend.
Dann meinte Mozzy, ob ich bereit für ein bisschen Action sei.
"Wir sind gerade aus einem Flugzeug gesprungen, was soll jetzt noch kommen?"
Also übernahm er das Steuern und wir flogen in kleinen Kreisen um die eigene Achse bis uns (vielleicht auch nur mir) schwindelig geworden ist.
Und ich finde irgendwie zeigen diese Fotos, trotz schlechter Qualität, ungünstigem Winkel und einem wahllosen Selbstauslöser, wie glücklich ich aussehe.
Als ich nach der Landung das Video gesehen habe, meinte eine Frau neben mir, die wohl neugierig war und auf meinen Bildschirm geschielt hat: "You look so happy!"
Und recht hatte sie.
Als wir nicht mehr weit vom sicheren Erdboden entfernt waren, hatte ich den Drang zu fragen, ob wir wieder weiter noch oben gehen können. Ich wollte noch nicht landen, wollte weiterhin fliegen. Natürlich wusste ich, dass das nicht möglich war, aber es hat einfach so viel Spaß gemacht.
Wir sind also sicher gelandet, ich habe mich bei ihm bedankt, dass er mich am Leben behalten hat und konnte mein Lächeln nicht mehr abstellen. Aber warum sollte ich auch.
Ich erinnere mich noch, dass ich als kleines Kind immer vom Fliegen geträumt habe. In der Kategorie "größter Wunsch" in sämtlichen Freundebüchern schrieb ich: "Fliegen wie ein Vogel".
Es war jetzt vielleicht nicht ganz wie ein Vogel, aber immerhin bin ich geflogen.
Und auch auf meinem Reisetagebuch, indem ich alles festhalte, steht:
Also blieb mir ja wohl keine andere Wahl, als auf dieser Reise ein Mal zu fliegen.
An dieser Stelle: Danke an SKYDIVE AUSTRALIA.
Danke, dass ich noch lebe.
Danke für Fotos und Video und Danke für diese unvergessliche Erfahrung.
Ob ich irre bin? Vielleicht.
Ob ich es nochmal machen würde? Auf jeden Fall.
Es ist eigentlich verrückt.
Also so richtig wahnsinnig.
Dir wird also ein komplett fremder Mensch vorgestellt. Dieser Mensch hat einen Fallschirm.
Plötzlich realisierst du, dass dieser Fremde, den du vor zwei Minuten kennengelernt hast, einer der wichtigsten Menschen ist, der dir je im Leben begegnen wird.
Denn von ihm wird dein Leben abhängen. Er hat es wortwörtlich in der Hand.
Dieser Fremde hat letztendlich nur die Aufgabe dich aus einem Flugzeug zu schubsen und aufzupassen, dass wir beide heile unten ankommen.
Als ich Mozzy, meinen Superhelden, an dem Morgen traf, fragte ich ihn, wie viele Sprünge er schon
gemacht habe.
Er meinte: "Three."
...
Ehh. Warte..Was..?
Mein erster Instinkt war zu rufen "Darf ich bitte jemand anderen haben???"
Dann fiel es mir ein und ich fragte, wie viele er insgesamt schon gemacht hat, nicht nur heute.
Er sagte trocken: "Mehr als 40.000"
Okay... Er hat Erfahrung, noch alle Körperteile. Das sollte klappen.
Ich bekam schicke Hosen an, einen Gurt über Schulter und Becken geschnallt und war eigentlich bereit in dieses Flugzeug zu steigen.
Doch erst hieß es warten, denn eine Gruppe war noch vor mir an. So sah ich wie sie herunter gesegelt kamen und nach kurzer Zeit mit breitem Grinsen und beiden Beinen auf dem Boden standen.
Eine Frau neben mir fragte wie es war, ihr Mann rief "AMAZING".
Ich war nicht aufgeregt, ich war es am Abend zuvor, ich war nur noch voller Vorfreude.
Und dann kam Mozzy zu mir, selbst eingepackt und zugeschnallt und mit einer Go-Pro am Handgelenk. Er machte ein paar Interviews, die nebenbei bemerkt unheimlich peinlich anzuschauen sind, und es ging in das kleine Flugzeug.
Da wir die Ersten waren, die eingestiegen sind, saßen wir neben dem Piloten. Langsam dämmerte es mir, dass wir demnach die Letzten sein werden, die springen.
Der Flug war wunderschön. Ich konnte nicht aufhören aus dem Fenster zu schauen, denn die Sicht war fantastisch. Und da freute ich mich, dass ich den Skydive in Airlie Beach in den Whitsundays gebucht habe.
Mozzy schnallte sich an mich, er war von nun an mein menschlicher Rucksack. Ich musste meine Brille anziehen und die Tür des Flugzeugs ging auf.
Wir hatten also die Sprunghöhe von 14.000 Fuß erreicht (Das sind etwas mehr als 4,6 Kilometer).
Die ersten sprangen, oder fielen, aus dem Flugzeug und kurz danach folgten Weitere. Und das Verrückte war nicht, ihnen dabei zu zusehen, wie ich es vorher vermutet hatte.
Es war das Zuhören!Es gab jedes Mal, wenn ein Paar aus dem Flugzeug sprang, ein lautes WUMP und weg waren sie. Ich konnte nicht anders und musste lachen.
Ohje, was tue ich eigentlich hier?
Und dann waren da nur noch Mozzy, der Pilot und eine, plötzlich doch, sehr aufgeregte Marie übrig. Wir saßen also an der Kante des Flugzeugs, ich in Position, wie wir es vorher geübt haben (Kopf auf Mozzys Schulter, Arme überkreuz, Beine soweit nach hinten wie möglich) und wir waren bereit.
Ich so gut es eben ging.
Und ab da ging alles irre schnell.
Ich war etwas überfordert im freien Fall. Irgendwann dachte ich: "Ehm.. Das fühlt sich echt komisch an."
Dann ist mir aufgefallen, dass ich vielleicht aufhören sollte meine Luft an zu halten und vielleicht auch meine Augen auf machen sollte. Ab da war es nur noch lustig.
Ich sah das kleiner werdende Flugzeug um uns herum wirbeln, bis ich verstand, dass wir die sind, die "herumwirbeln."
Mozzy gab mir das Symbol, dass ich meine Arme öffnen darf und wir flogen, beziehungsweise fielen.
Dann gab es einen kräftigen Ruck und der Fallschirm hatte sich geöffnet. Mozzy überließ mir das Steuern, was irre viel Spaß gemacht hat.
Die Sicht war atemberaubend. Das Meer, die Berge, Airlie Beach, Strände und Boote.
Die eigenen Füße Kilometer tief über der Erde zu sehen, einen Fallschirm in den Händen und einfach fliegen. Und es war so verdammt leise um uns rum.
Es war fast ein bisschen entspannend.
Dann meinte Mozzy, ob ich bereit für ein bisschen Action sei.
"Wir sind gerade aus einem Flugzeug gesprungen, was soll jetzt noch kommen?"
Also übernahm er das Steuern und wir flogen in kleinen Kreisen um die eigene Achse bis uns (vielleicht auch nur mir) schwindelig geworden ist.
Und ich finde irgendwie zeigen diese Fotos, trotz schlechter Qualität, ungünstigem Winkel und einem wahllosen Selbstauslöser, wie glücklich ich aussehe.
Als ich nach der Landung das Video gesehen habe, meinte eine Frau neben mir, die wohl neugierig war und auf meinen Bildschirm geschielt hat: "You look so happy!"
Und recht hatte sie.
Als wir nicht mehr weit vom sicheren Erdboden entfernt waren, hatte ich den Drang zu fragen, ob wir wieder weiter noch oben gehen können. Ich wollte noch nicht landen, wollte weiterhin fliegen. Natürlich wusste ich, dass das nicht möglich war, aber es hat einfach so viel Spaß gemacht.
Wir sind also sicher gelandet, ich habe mich bei ihm bedankt, dass er mich am Leben behalten hat und konnte mein Lächeln nicht mehr abstellen. Aber warum sollte ich auch.
Ich erinnere mich noch, dass ich als kleines Kind immer vom Fliegen geträumt habe. In der Kategorie "größter Wunsch" in sämtlichen Freundebüchern schrieb ich: "Fliegen wie ein Vogel".
Es war jetzt vielleicht nicht ganz wie ein Vogel, aber immerhin bin ich geflogen.
Und auch auf meinem Reisetagebuch, indem ich alles festhalte, steht:
The sky's the limit.
An dieser Stelle: Danke an SKYDIVE AUSTRALIA.
Danke, dass ich noch lebe.
Danke für Fotos und Video und Danke für diese unvergessliche Erfahrung.
Hier mein kleiner Film:
(Leider schwächelt die Qualität ein bisschen. Sorry!)
Kommentare
Bilder, Vlogs, Texte... Auch wenn man als Außenstehender nicht begreifen kann, welche Gefühle all diese Erfahrungen in dir auslösen - so schaffen es deine Blogposts bei mir dennoch, dass ich schon krass mitfühle so!
Australien offenbart ja wirklich unheimlich viele tolle Seiten - vielleicht hast Du bei Gelegenheit ja mal Zeit mich/alle Leser an deinem Erfahrungsschatz teilhaben zu lassen.. Wie viele Tage/Wochen sollte man minimal für einen Trip nach und durch Australien einplanen? Andersrum, vielleicht kannst ja abschließend eine Übersicht deiner, sagen wir mal, Top10 Reiseziele innerhalb des Landes erstellen. Um nochmal eine gute Übersicht zu haben aus der man eventuell die ein oder andere Inspiration ziehen kann..
Ist etwas mehr Text geworden, dir auf jeden Fall weiterhin unvergesslich tolle Momente dort drüben und danke nochmal für die Arbeit & Zeit die du in diesen Blogpost steckst =) Super Sache!! =)