Von den großen Städten - Surfers Paradise & Brisbane
Reizüberflutung. Kulturschock. Überforderung.
So etwa hat es sich angefühlt, nach circa 2 Wochen in Kleinstädten, in eine Großstadt zu kommen.
Wie schnell ich die Geräuschkulisse einer Großstadt vergessen hatte. Der Sound von Alarmanlagen, Stimmengewirr, Polizeisirenen, Baustellen.
Nicht nur die Ohren mussten sich umgewöhnen.
Auch die Augen:
Stau, Menschenmassen, Hochhäuser, Dreck.
Es ging für mich also für zwei Nächte nach Surfers Paradise.
"Ein Ort der "Paradies" im Namen trägt? Und dann nur zwei Nächte?"
Surfers Paradise ist ein Ortsteil von Gold Coast im Bundesstaat Queensland. Wegen des langen Strands und der Skyline wird er auch gerne mal "Miami des Südens" genannt.
Also Surfers Paradise ist das Paradies für Surfer? Nein.
Denn so heißt der Ortsteil "erst" seit 1933, bis dahin hieß es Elston. Und wegen des eher geringen Wellengangs bietet der Strand keine sonderlich guten Bedinungen zum Surfen. Viele Touristen, denken aber es sei der Ort zum Surfen, leihen sich ein Brett und versagen kläglich.
Surfers Paradise ist zu alldem auch noch der Stadtteil mit der höchsten Kriminalitätsrate. Das habe ich zum Glück nicht erfahren müssen, aber ganz geheuer war es mir nach Sonnenuntergang da auch nicht mehr wirklich.
So. Eine Stadt, ein langer Strand. Klingt soweit ganz gut.
Eine fancy Skyline im Rücken, die sich gut auf Fotos macht. Auch okay.
Man stelle sich also vor, man ist gerade nicht im nasskalten Deutschland sondern liegt in Surfers Paradise am Strand. Sagen wir so um 14 Uhr.
Nach einer Stunde wird's dann plötzlich dunkel. Nein, keine große Wolke, die vorbei zieht: Schatten.
Die so coolen und glitzernden Hochhäuser werfen riesige Schatten über den Strand, sodass es windig und ungemütlich wird.
Der Ruf eilt Surfers Paradise voraus. Dennoch wollte ich mich selbst überzeugen, ich hatte ja schließlich die Zeit. Und die habe ich auch genutzt:
An einem Nachmittag bin ich auf den Q1 Tower gegangen. Hier kann man für entweder 25$ hoch und die 360° Sicht genießen, oder man bezahlt einfach 35$ und kriegt dafür einen Gutschein für das dortige Restaurant über 20$. Und wer jetzt richtig gerechnet hat: Ja, der Eintritt ist somit billiger und man kriegt noch etwas zu essen in luftiger Höhe.
Und hier noch ein paar Fakten, jeder mag doch unnützes Wissen.
Das Q1 ist 322,5 Meter hoch und damit das höchste Wohnhaus auf der Welt.
Es gibt 1331 Stufen bis hoch zum 77. Stock, oder man nimmt einen der schnellsten Fahrstühle der Welt, welcher nur circa 43 Sekunden vom Erdgeschoss bis nach oben braucht.
Und so sieht es dann oben aus.
Zumindest am Nachmittag, Sonnenuntergang und in der Nacht.
Das hat schon Spaß gemacht und wenn man die Zeit auf der Reise entlang der Ostküste hat, dann kann man mal überlegen dort für eine oder zwei Nächte zu bleiben.
Ein Must-See ist es definitiv nicht.
Von dort ging es in eine weitere Großstadt: Es ging nach Brisbane!
Ich hatte nicht viele Pläne für Brisbane. Ich hatte eigentlich keine Pläne für Brisbane.
So lief ich also morgens um 5, bevor die große Hitze kam, am Brisbane River entlang bis zum botanischen Garten. Der ist schon ganz schön, aber kein Vergleich zu dem von Sydney.
Schon in der Früh traf ich auf Radfahrer, Jogger und Spaziergänger, die sich wohl, genau wie ich, in der Mittagszeit wieder nach drinnen verkriechen werden, wenn es draußen 36° sein wird.
An einem weiteren sehr heißen Tag habe ich mich ins klimatisierte und kostenlose Museum verzogen. Erst war ich in der GOMA (Gallery of Modern Art) dann bin ich rüber zur Queensland Art Gallery. In beiden Museen fand ich es sehr interessant, da es vor allem in der Queensland Art Gallery sehr australisch war.
Die Gallery of Modern Art war aber auch echt cool, zumal es dort aktuell eine Installation in einem dunklen kleinen Raum gab, der durch Licht und Spiegel endlos wirkte.
Ich meine es ist klar, ein Museum steht und fällt mir der aktuellen Ausstellung, aber wer in Brisbane ganz dolle Langeweile hat oder das Wetter mal gar nicht mitspielt, der kann sich ja mal ein bisschen Kultur gönnen. Die meisten Museen in Australien sind kostenlos!
Außerdem bin ich zum Mount Coot-tha Lookout gefahren. Leider stiegen wir aus und circa 2 Minuten danach fing es an zu regnen und zu donnern.
Das Unwetter hat dem ganzen aber noch ein bisschen Dramatik verliehen.
Zum Lookout: Kann man machen, muss man aber nicht.
Wenn man es machen will, dann aber bei guter Sicht, denn dann lohnt es sich sicherlich noch mehr!
An meinem letzten Abend ging es nochmal richtig ab in Brisbane.
Ich war auf meinem Rückweg von der Southbank, einem öffentlichen Schwimmbad welches sehr zu empfehlen ist, als ich einen Blitz bemerkte. Ich dachte mir aber nichts. Dann spürte ich, dass der Wind aufkam und es schnell dunkler wurde. Als ich mich umdrehte sah ich, wie eine einzige dunkle Welle aus Wolken förmlich auf mich zu kam.
Ich musste noch einiges laufen bis ich das sichere Hostel erreichte, also verschnellerte ich meinen Schritt. Ich hörte, trotz des lauten Verkehrs um mich, ferne Donner grollen. Circa 300 Meter waren es noch zum Hostel, als mich die Wolken eingeholt hatten. Es regnete wie aus Eimern und Blitze und Donner knallten von überall her.
So ging es dann einige Stunden. An dem Abend habe ich glaube ich den lautesten Donner in meinem Leben gehört. Als der förmlich krachte, schepperten die Teller in der Küche, vereinzelt schrien welche auf und jeder sah sich mit großen Augen um, bis der Donner vorüber war. Dann wurde erleichtert gelacht.
Die Skyline, die vom Hostel zu sehen war, war zwischenzeitlich taghell und Blitze zuckten zwischen den Hochhäusern, während man Feuerwehrsirenen durch die Straßen hörte.
Ich hatte trotz kleinem Kulturschock, nach zwei so ruhigen Orten wie Yamba und Byron Bay, eine schöne Zeit in beiden Städten!
So etwa hat es sich angefühlt, nach circa 2 Wochen in Kleinstädten, in eine Großstadt zu kommen.
Wie schnell ich die Geräuschkulisse einer Großstadt vergessen hatte. Der Sound von Alarmanlagen, Stimmengewirr, Polizeisirenen, Baustellen.
Nicht nur die Ohren mussten sich umgewöhnen.
Auch die Augen:
Stau, Menschenmassen, Hochhäuser, Dreck.
Es ging für mich also für zwei Nächte nach Surfers Paradise.
"Ein Ort der "Paradies" im Namen trägt? Und dann nur zwei Nächte?"
Surfers Paradise ist ein Ortsteil von Gold Coast im Bundesstaat Queensland. Wegen des langen Strands und der Skyline wird er auch gerne mal "Miami des Südens" genannt.
Also Surfers Paradise ist das Paradies für Surfer? Nein.
Denn so heißt der Ortsteil "erst" seit 1933, bis dahin hieß es Elston. Und wegen des eher geringen Wellengangs bietet der Strand keine sonderlich guten Bedinungen zum Surfen. Viele Touristen, denken aber es sei der Ort zum Surfen, leihen sich ein Brett und versagen kläglich.
Surfers Paradise ist zu alldem auch noch der Stadtteil mit der höchsten Kriminalitätsrate. Das habe ich zum Glück nicht erfahren müssen, aber ganz geheuer war es mir nach Sonnenuntergang da auch nicht mehr wirklich.
So. Eine Stadt, ein langer Strand. Klingt soweit ganz gut.
Eine fancy Skyline im Rücken, die sich gut auf Fotos macht. Auch okay.
Man stelle sich also vor, man ist gerade nicht im nasskalten Deutschland sondern liegt in Surfers Paradise am Strand. Sagen wir so um 14 Uhr.
Nach einer Stunde wird's dann plötzlich dunkel. Nein, keine große Wolke, die vorbei zieht: Schatten.
Die so coolen und glitzernden Hochhäuser werfen riesige Schatten über den Strand, sodass es windig und ungemütlich wird.
Der Ruf eilt Surfers Paradise voraus. Dennoch wollte ich mich selbst überzeugen, ich hatte ja schließlich die Zeit. Und die habe ich auch genutzt:
An einem Nachmittag bin ich auf den Q1 Tower gegangen. Hier kann man für entweder 25$ hoch und die 360° Sicht genießen, oder man bezahlt einfach 35$ und kriegt dafür einen Gutschein für das dortige Restaurant über 20$. Und wer jetzt richtig gerechnet hat: Ja, der Eintritt ist somit billiger und man kriegt noch etwas zu essen in luftiger Höhe.
Und hier noch ein paar Fakten, jeder mag doch unnützes Wissen.
Das Q1 ist 322,5 Meter hoch und damit das höchste Wohnhaus auf der Welt.
Es gibt 1331 Stufen bis hoch zum 77. Stock, oder man nimmt einen der schnellsten Fahrstühle der Welt, welcher nur circa 43 Sekunden vom Erdgeschoss bis nach oben braucht.
Und so sieht es dann oben aus.
Zumindest am Nachmittag, Sonnenuntergang und in der Nacht.
Ein Must-See ist es definitiv nicht.
Von dort ging es in eine weitere Großstadt: Es ging nach Brisbane!
Ich hatte nicht viele Pläne für Brisbane. Ich hatte eigentlich keine Pläne für Brisbane.
So lief ich also morgens um 5, bevor die große Hitze kam, am Brisbane River entlang bis zum botanischen Garten. Der ist schon ganz schön, aber kein Vergleich zu dem von Sydney.
Schon in der Früh traf ich auf Radfahrer, Jogger und Spaziergänger, die sich wohl, genau wie ich, in der Mittagszeit wieder nach drinnen verkriechen werden, wenn es draußen 36° sein wird.
An einem weiteren sehr heißen Tag habe ich mich ins klimatisierte und kostenlose Museum verzogen. Erst war ich in der GOMA (Gallery of Modern Art) dann bin ich rüber zur Queensland Art Gallery. In beiden Museen fand ich es sehr interessant, da es vor allem in der Queensland Art Gallery sehr australisch war.
Alle Leuchttürme Australiens
Es ist tatsächlich ein Gemälde. Kein Foto.
Die Gallery of Modern Art war aber auch echt cool, zumal es dort aktuell eine Installation in einem dunklen kleinen Raum gab, der durch Licht und Spiegel endlos wirkte.
Ich meine es ist klar, ein Museum steht und fällt mir der aktuellen Ausstellung, aber wer in Brisbane ganz dolle Langeweile hat oder das Wetter mal gar nicht mitspielt, der kann sich ja mal ein bisschen Kultur gönnen. Die meisten Museen in Australien sind kostenlos!
Außerdem bin ich zum Mount Coot-tha Lookout gefahren. Leider stiegen wir aus und circa 2 Minuten danach fing es an zu regnen und zu donnern.
Das Unwetter hat dem ganzen aber noch ein bisschen Dramatik verliehen.
Zum Lookout: Kann man machen, muss man aber nicht.
Wenn man es machen will, dann aber bei guter Sicht, denn dann lohnt es sich sicherlich noch mehr!
An meinem letzten Abend ging es nochmal richtig ab in Brisbane.
Ich war auf meinem Rückweg von der Southbank, einem öffentlichen Schwimmbad welches sehr zu empfehlen ist, als ich einen Blitz bemerkte. Ich dachte mir aber nichts. Dann spürte ich, dass der Wind aufkam und es schnell dunkler wurde. Als ich mich umdrehte sah ich, wie eine einzige dunkle Welle aus Wolken förmlich auf mich zu kam.
Ich musste noch einiges laufen bis ich das sichere Hostel erreichte, also verschnellerte ich meinen Schritt. Ich hörte, trotz des lauten Verkehrs um mich, ferne Donner grollen. Circa 300 Meter waren es noch zum Hostel, als mich die Wolken eingeholt hatten. Es regnete wie aus Eimern und Blitze und Donner knallten von überall her.
So ging es dann einige Stunden. An dem Abend habe ich glaube ich den lautesten Donner in meinem Leben gehört. Als der förmlich krachte, schepperten die Teller in der Küche, vereinzelt schrien welche auf und jeder sah sich mit großen Augen um, bis der Donner vorüber war. Dann wurde erleichtert gelacht.
Die Skyline, die vom Hostel zu sehen war, war zwischenzeitlich taghell und Blitze zuckten zwischen den Hochhäusern, während man Feuerwehrsirenen durch die Straßen hörte.
Normal
Während eines Blitzes
Ich hatte trotz kleinem Kulturschock, nach zwei so ruhigen Orten wie Yamba und Byron Bay, eine schöne Zeit in beiden Städten!
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