Von der Dominikanischen Republik

Oh hello! Lange nicht gesehen!
Ich würde ja jetzt gerne eine tolle Ausrede schreiben, warum ich so lange nichts gepostet habe.... dass ich zum Beispiel vier Monate eine Internet-Pause eingelegt hätte, oder auf einem Selbstfindungstrip durch Nepal war.
Ja nee, stimmt nicht.
Ich hatte schlichtweg keine Ideen. Bevor ich Bullsh*t hier rein schreibe, besser nichts schreiben.

Jetzt habe ich aber eine Idee! Nämlich möchte ich von meinem Urlaub in der KARIBIK berichten. Und ich habe einiges zu erzählen!
Here you go:
                                                                                              Dieser Post kann ungewollte Werbung enthalten..

Vor einem Monat war ich mit meiner Mama für 10 Tage in der Dominikanischen Republik, genauer gesagt waren wir in Punta Cana. Ich nehme jetzt schon einmal vorweg: Es war paradiesisch!

Im Regen erreichten wir den Düsseldorfer Flughafen. Das Wetter hätte nicht besser sein können, um in die Karibik zu fliehen.
Bereit für einen Flug, der circa 10 Stunden dauern würde, standen wir bei der Kofferabgabe. Am Tag zuvor haben wir schon einen Online Check In gemacht, wobei wir nur gegen Aufpreis einen Fensterplatz bekommen konnten. Als wir den Schalter erreicht hatten, fragten wir, ob ein Fensterplatz möglich wäre und netterweise hat die Dame unsere Plätze geändert, sodass wir am Fenster sitzen konnten. Und das hat sich gelohnt, denn als es zum Landeanflug ging, war die Sicht einfach nur atemberaubend! Wir konnten nicht nur das türkise Meer sehen, wir konnten sogar unser Hotel entdecken!


Ich will ehrlich sein: Der Flug sonst, war die absolute Hölle. Das Boardprogramm von Condor verfügte über sage und schreibe zwei Filme: "Frankenstein" und "Der Polarexpress". Glücklicherweise hatte ich mir Filme bei Netflix heruntergeladen.
Dann hatten wir allerdings noch zwei Erwachsene mit einem Kind neben uns sitzen, die sich aber leider während des Fluges derart die Kante gegeben haben, dass sie nicht mehr auf die Stewardessen gehört haben und selbst in einer Ehekrise gelandet sind.
Ich war so unglaublich froh aus dieser Maschine raus zu sein, denn was da alles passiert ist, da könnte ich einen eigenen Blogpost für verfassen.

Und dann waren wir da. Punta Cana Airport. Ganz ehrlich? Der schönste Flughafen an dem ich je war! Karibisches Flair direkt garantiert,
Und eh ich mich versah, saßen wir in einem Bulli, der uns zum Hotel bringen würde.

Und da konnte ich nicht aufhören aus dem Fenster zu sehen. Zu zweit, ohne Helm, auf einem Roller, der aussieht als ob er eigentlich nicht so schnell fahren dürfte, ein Schulbus im amerikanischen Style, der mal eben ein paar Kinder an der Ampel raus lässt.
Alles wirkte so extrem entspannt, wobei es der Verkehr ganz und gar nicht war: Der ist ein einziges Chaos und daher kann ich es kaum glauben, dass es tatsächlich Touristen gibt, die mutig genug sind, sich einen Mietwagen zu leihen.
Prinzipiell schien zu gelten: Eine Hand auf die Hupe. Blinken ist spoilern. Egal von welcher Seite überholen und wer bremst verliert.

Als wir an riesigen und endlos erscheinenden Mauern vorbei fuhren, wurde uns klar: Dahinter liegen die Resorts. Abgeschottet von den Einheimischen, abgeschottet vom vielen Müll, der an den Straßenrändern liegt und abgeschottet von der Armut.
Hinter diesen Mauern ist der knallgrüne Rasen frisch gemäht, strahlen die weißen Wände in der Sonne und zieren die Palmen die Auffahrten zu den Luxusresorts.

Mehr als einmal haben wir uns gefragt, was wohl das Personal des Hotels, oder allgemein die Einheimischen von uns denken müssen. Für die sind wir die reinsten Millionäre, vielleicht sogar Milliardäre...

Die ersten Tage beschlossen wir erstmal zu entspannen, was bis circa 13 Uhr auch immer gut möglich war. Ab da wurde es aber meist laut.
Es war Spring Break in den USA.
Bedeutet: Zig amerikanische Teenies, die sich dank all inclusive ordentlich einige reingestellt haben. In der DomRep darf man, im Gegensatz zu den USA, nämlich ab 18 Jahren Alkohol trinken. Im Pool wurde geraucht und gelegentlich dann einfach die Asche ins Wasser geschnippt oder es schwammen Plastikbecher im Wasser. Abends im Restaurant kamen sie dann, meist mit knallrotem Kopf, weil sie in der Sonne eingepennt waren, rein und wollten in Badesachen essen. Wie manche da das Personal behandelt haben möchte ich gar nicht erwähnen..

Wenn jemand in die DomRep reisen will: März ist wirklich die beste Reisezeit! Nur macht euch vorher schlau, wann Spring Break ist. Wir hätten darauf wirklich gerne verzichtet.
Dadurch, dass die Anlage riesig war und über 3 große Poolanlagen und einem langen Strand verfügte, konnte man dem aber auch gut aus dem Weg gehen.



Wir hatten von Anfang an gesagt, dass wir eine oder sogar zwei Touren machen werden. Wir wollen nicht zehn Tage am Pool liegen und zurück fliegen und nur den Weg zum Flughafen kennen. Ich wollte das Land sehen, sehen wie dort gelebt wird.
Ich wollte die Dominikanische Republik sehen.

So buchten wir über unseren Reiseleiter spontan zwei Touren.
Die eine Tour war direkt am nächsten Tag, denn es war Eile geboten: Es handelte sich um eine Whale-Watching Tour und Wale sollte man angeblich nur bis zum 15.05 sehen können.
Ich hatte noch nie Wale in der freien Wildbahn gesehen. Doch es war immer schon ein großer Traum von mir gewesen.

Am nächsten Morgen ging es früh los und wir fuhren in einem Reisebus in Richtung Norden. Unser Guide nannte sich selbst "Papa George" und war eine Legende. Das Zu Spät Kommen begründete er damit, dass es sich um eine dominikanische halbe Stunde handelt. Halbe Stunde zu früh oder halbe Stunde zu spät. Pünktlich sei dort nichts.
Anders ist das wohl in der Schule, erklärte er, als wir an einer vorbei fuhren. Dort saß ein Junge auf einem Plastikstuhl vor einem Tor. Papa George sagte, dass wenn man zu spät kommt, circa eine Stunde vor dem Tor warten muss. So wollen sie Pünktlichkeit beibringen. Klappt ja anscheinend eher weniger.

Dadurch, dass wir morgens unterwegs waren, haben wir gesehen, wie der dominikanische Berufsverkehr aussieht. Damit meine ich nicht, dass wir im Stau standen. Damit meine ich, dass wir mehrere Lastwagen mit der hinteren Ladefläche voll mit Bauarbeitern gesehen haben. Rund zwanzig Mann saßen eng zusammen gepfercht auf der kleinen Fläche und hielten sich fest wo es ging. Leider konnte ich davon nie ein Foto machen, ihr müsst es mir einfach glauben.

Die Tour gefiel mir schon bevor sie richtig begonnen hatte. Denn der Bus führte uns durch sämtliche Dörfer. Ab und zu gab es eine Vollbremsung, weil ein Straßenhund auf die Straße lief. Wir überholten Männer auf klapprigen Eseln, fuhren vorbei an Hahnenkampf-Arenen und sahen die einfachsten Holzhütten.
Man konnte sich nicht vorstellen, dass jemand dort wohnen kann, doch die Wäsche die auf der Leine hing zeigte das Gegenteil.
Manche Hütten waren in den buntesten Farben gestrichen, Kinder winkten uns zu und die Natur war wunderschön. Obwohl es "nur" eine Busfahrt war, war ich angesteckt von guter Laune und hatte mich da schon ein bisschen in das Land verliebt.


Dann ging es über einen nicht mehr sehr sicher aussehenden Steg auf ein Boot, welches uns zur "Bacardi Island" brachte! Und da war ich plötzlich im Paradies. Ich fühlte mich wirklich wie im Set von der Werbung von Bacardi und Raffaello gleichzeitig.
Eigentlich heißt die kleine Insel, die in der Bucht der Halbinsel Samaná liegt, Cayo Levantado.
Und dieser Strand war der, von dem man sein Leben lang träumt: Eine Palme, die über das kristallklare Wasser ragt. Riesige Palmenblätter, die Schatten auf den weißen Sand werfen.
Ich lasse jetzt einfach mal ein paar Bilder sprechen:






Und wenn man schon an so einem Strand ist, dann fehlt nur noch einen Cocktail aus einer Kokosnuss und here we go: Welcome to paradise.
Ich muss ganz ehrlich sein: So hatte ich mir die Karibik vorgestellt und erhofft.



Für mich hat sich die Tour da schon komplett gelohnt.
Aber jetzt stand das Whale Watching auf dem Plan und ich war so aufgeregt, als wir auf dem Boot Platz nahmen, die Kameras griffbereit.

Ich scannte mit meinen Augen die Wasseroberfläche ab, auf der ständigen Hoffnung einen Wal zu entdecken.
Am Horizont sah ich drei Boote.
Dann war das eine Boot plötzlich weg.

Tja die Kurzsichtigkeit ließ grüßen: Das was ich für ein Boot hielt, war doch tatsächlich ein Wal, der wohl gerade einen spektakulären Sprung hingelegt hat!

Nach kürzester Zeit sahen auch die anderen Tourmitglieder den Wal und auch die Crew näherte sich den anderen Zwei Booten.
Mir gelang es noch ein paar Sprünge des Wals aus noch sehr weiter Entfernung zu fotografieren.
Als wir uns näherten, hatte der Wal wohl keine Lust mehr auf Springen.
Er winkte uns einige Male zu und wir konnten ihn immer wieder auftauchen sehen.

Als er auf die andere Seite des Bootes kam, sah man, dass es sich sogar um zwei Wale handelte.
Ein Muttertier mit seinem Jungen.
Die Tiere kommen in die Bucht von Samaná, um ihre Jungtiere aufzuziehen.

Ich war wie geladen. So aufgeregt und angesteckt.
Hier sind meine Fotos von meiner ersten Begegnung mit Buckelwalen:











Mit dem Boot ging es dann zu der bereits genannten Halbinsel Samaná.
Hier wurde es wieder richtig abenteuerlich.
Es hieß, dass wir zu einem Strand fahren, wo wir ein Mittagessen bekommen werden. Später würden wir noch zu einem kleinen Wasserfall fahren.

Womit?
Damit:


Bevor wir los fuhren konnten, mussten aber erstmal alle ran und diese Art Truck anschieben.
Mit größter Mühe sprang der Wagen an und wir nahmen Platz und mit Vollgas ging es quer über die Insel.
Vorbei an Schulen, wo Kinder uns zu riefen und winkten, vorbei an Tälern voller Palmen.

Vorbei an Armut. Vorbei an Müll.


An dem Strand angekommen, wo uns ein Mittagessen bereit gestellt wurde, warf ich einen kurzen Blick in die Küche und entschied schnell, dass ich lieber nur von der Ananas kosten würde. Die war aber wirklich köstlich!
Am Strand liefen viele Straßenhunde, die hofften, dass die Touristen sie füttern.
(Ich habe mich alle 20 Minuten in einen neuen Hund verliebt und hätte sie am liebsten alle mitgenommen)

An diesem Strand merkte ich, wie aber schon an anderen Stränden, dass auch hier zu viel Müll liegt.
Die Dominikanische Republik ist nicht Deutschland. Das wurde mir schnell klar.
Aber dass es so schlimm sein wird, das hatte ich tatsächlich nicht erwartet. Beziehungsweise hatte ich nie darüber nachgedacht.. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich so viele Deutsche gesehen habe, die ihren Müll und ihre Zigaretten nicht entsorgen konnten.










Bitte denk dran: Dein Müll - Deine Verantwortung

Dann ging es wieder in den Truck, dessen Motor vorsichtshalber immer noch lief, und wir fuhren zu einem Wasserfall.

Auf dem Weg durch den Wald hatten sich, wie sonst auch überall wo Touristen sind, Händler niedergelassen, die beispielsweise Schmuck verkauften. "Good price young lady."

Dann war da noch "Monkey Man".
Monkey Man war ein Mann, den man erst sah, als man den Kopf nach oben richtete. Weit nach oben.
Monkey Man war auf eine riesigen Palme geklettert, wo er sich tatsächlich nur mit seinen Füßen fest hielt. Er winkte uns kräftig zu und es sah aus, wie das Leichteste auf der Welt.

Der Wasserfall war eher eine Felswand an der das Wasser herunter lief. Dort waren drei junge Männer.
Bei unserer Ankunft machten sich die Jungs auf und kletterten diese nasse, rutschige Wand hinauf.
Es wurde herunter gezählt und so sprang der eine aus einer schwindelerregenden Höhe ins Wasser.

Mir ist kurz das Herz stehen geblieben.

Danach der Andere. Der setzte aber noch gute vier Meter höher zum Sprung an.

Der Dritte setzte eine ganze Nummer oben drauf:
Er ließ sich wie in Zeitlupe fallen, lief dann aber wie schwerelos, aber in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit, diese Wand herunter.
Auch sie gingen natürlich hinterher mit einem Hut rum. Sie sind auf unsere Hilfe angewiesen.
Die Arbeitslosigkeit in der DomRep ist hoch. Wenn man einen Beruf hat, reicht das Geld dennoch nicht.


Der Truck brachte uns sicher zurück zum Schiff.
Wir verließen Samaná und fuhren zurück zum Festland. Hier ging es in den Bus und wir fuhren während des Sonnenuntergangs zurück zu den Hotels.

Ich war wie elektrisiert. Von der unerwarteten Schönheit dieses Landes. Klar hatte ich schöne Strände und Palmen erwartet. Aber die Landschaft, die Menschen, die Lebenseinstellung, die Erfahrungen von dem Tag.
Ich war so voller Gefühle!



Der Tag war anstrengend. Wir waren noch vor Sonnenaufgang aufgebrochen und die ganze Zeit in Action gewesen. Abends waren meine Haare verknotet und Salz vom Meer klebte mir im ganzen Gesicht. Aber ich konnte nicht zufriedener sein. So muss ein Tag enden. All die Eindrücke, die ich hoffentlich für immer behalte.

Ein paar Tage hatten wir aber wieder Entspannung im Hotel und das war natürlich auch nicht schlecht!



Aber eine Tour stand ja noch auf dem Plan:
Es ging zur Isla Saona!
(Die Insel ist übrigens bekannt als Bounty Island. Jetzt war ich schon auf der Bacardi und Bounty Island!)

Hier war die Busfahrt leider weniger spannend, denn es ging hauptsächlich über die Autobahn.
Als wir ausstiegen kamen wir auf einen großen Katamaran.


Und so segelten wir am Festland entlang. Durch das schönste Wasser, was ich je gesehen habe.
Wir konnten uns vorne ins Netz legen und sehen wie der große Katamaran förmlich über das Wasser flog.
An Board wurde Musik gehört, getanzt und wie überall in der DomRep: Rum getrunken.



Und dann erreichten wir einen weiteren Traumstrand. Dieser schien mir sogar noch schöner, als der auf der Bacardi Island!

Er war dicht besetzt mit Palmen, deren Blätter wie ein Dach über uns standen.
Hier bekamen wir ein Mittagessen und konnten uns eine ganze Weile aufhalten.






Ich habe mich wie im Traum gefühlt, dass Orte, wie dieser, wirklich auf diesem Planet existieren fasziniert mich jeden Tag.

Aber auch hier habe ich Müll eingesammelt und gesehen, wie Deutsche ihre Zigaretten im Sand ausgedrückt haben. Zwei Meter vom Meer entfernt. Bei sowas platzt mir der Kragen.

Das nächste Highlight war ein kurzer Schnorchel-Stopp. Hier wurden zwar die Fische angefüttert, aber weil es einfach so viele waren, war es echt cool durch sie durch zu schwimmen.



Und der letzte Stopp war dann letztlich die Insel Saona!
Mittlerweile waren andere Reisegruppen weg und es war nicht mehr so viel los.
Der Strand der Insel war meiner Meinung aber nicht so schön, wie der erste den wir an diesem Tag besucht hatten. (Er war wunderschön, keine Frage, aber der andere war einfach 12/10)

Und es gab einen Pina Colada aus einer Ananas. Das war geil.





Wir hatten keinen langen Aufenthalt auf der Insel, das war aber auch nicht schlimm. Wir waren alle ziemlich erschöpft, als wir das letzte Mal ins Boot stiegen.
Die Sonne stand schon etwas tiefer und wir fuhren wieder in die Richtung des Festlandes.
Plötzlich rief jemand: "DELFINE"

WO!?

Direkt neben uns war eine Gruppe Delfine.
Das war nochmal ein richtiges Highlight und ich habe mich so gefreut sie so nah gesehen zu haben.

(Die Fotos musste ich ganz schnell und blind machen. Ich bin froh, dass ein paar was geworden sind)


Die restlichen Tage haben wir im Hotel verbracht und entspannt.

Hier noch ein paar Impressionen von unserer Hotelanlage:






Trotz der dauerhaft betrunkenen und wirklich unfreundlichen Amerikaner, dem daraus entstandenen Müll in und um die Pools und am Strand, war der Urlaub ein Traum.

Ich muss sagen: Ich mag die Dominikanische Republik.
Ich mag die Leute, ihre positive Einstellung, ihre Gelassenheit und ihre Offenheit.
Ich mag die Natur. Nicht nur die Strände und das türkise Wasser. Ich mag die Landschaft, das Inland.

Aber diese Reise hat mir auch wieder gezeigt, wie groß das Plastikproblem immer noch ist. Es wurden so viele Plastikbecher herausgegeben. Wenn man die zurück gebracht hat, damit man sie neu benutzen kann, wurden sie weg geschmissen und ein Neuer benutzt.
Das tat mir im Herzen weh.
Es muss mehr getan werden. In Deutschland, und auf der ganzen Welt.


Auf der Heimreise sahen wir dann noch diesen Sonnenaufgang aus dem Flugzeug.

Das Ende eines weiteren Abenteuers.

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