Von den Grampians

Nachdem ich so glücklich über die Tour an der Great Ocean Road war, konnte ich nicht aufhören zu überlegen, ob ich nicht doch noch zu den sogenannten Grampians fahren soll.
Zuvor wollte ich schon echt gerne dort hin, dachte aber, dass es wegen der weiten Fahrt nicht lohnenswert sei.Als ich Chris, der Tourguide von der Great Ocean Road Tour, fragte, was er davon hält meinte er nur: "Do it."

So habe ich dann am Samstag die Tour für den Sonntag gebucht, ganz nach dem Motto: Ich bin vielleicht nur ein Mal hier, also will ich das Beste draus machen. Trotz mieser Wettervorhersage, die oben in den Bergen zu schlechter Sicht führen könnte, habe ich gebucht. Manchmal muss man das Risiko einfach eingehen. Und, ich will nicht zu viel verraten, aber es hat sich verdammt nochmal gelohnt.



Die Tour habe ich wieder bei der selben Company gebucht, da ich mit Autopia beziehungsweise Wildlife Tours super zufrieden war. Gutes Management, kleine Reisegruppen, tolle Tour. Was will man mehr?
Und als ich dann morgens vor meinem Hostel im Nieselregen gewartet habe, dass ich abgeholt werde, glaubte ich meinen Augen nicht. Wir beide mussten zwei Mal gucken:
Chris war wieder mein Tourguide! Das machte mich wieder zur Co-Pilotin und ich hatte noch mehr Vorfreude auf die Tour.

Die Gruppe war dieses Mal deutlich kleiner als bei der Great Ocean Road, da 5 Leute es für unnötig hielten zu erscheinen. Wir sind also los gefahren zu den Grampians. Begleitet von immer wechselnden Wetterbedingungen, die uns mal hoffen ließen, und mal verzweifeln ließen.

Als wir die Stadt namens Halls Gap, am Fuße des Gebirges, erreicht hatten, ging es für einen kurzen Besuch in ein Zentrum über Aborigines. Wieder war ich sehr fasziniert von der ältesten Kultur der Welt. Während die Ägypter schon längst der Geschichte angehören, ist die Kultur der Aborigines immer noch lebendig und wird in Generationen weitergeführt.
In dem Zentrum wurde vieles über die Herkunft, das Leben, die Geschichte und die Krisen erklärt. Aus Respekt gegenüber ihrer Kultur war es nicht gestattet Fotos zu machen.

Dann gab es aber erst Mal ein Mittagessen: Pizza für Alle!
Als alle vollgefuttert waren, fuhren wir die gewundenen Straßen hoch zu den Grampians. Alle waren in der Hoffnung, dass die Sicht wenigstens halbwegs gut ist und es nicht aussieht als seien wir in ein Milchglas gefallen. Am ersten Aussichtspunkt angekommen, waren wir alle mehr als erleichtert: Die Sicht war trotz Wolken, die glücklicherweise hoch genug hingen, spektakulär!
Darauf folgten noch ein paar Stopps, jedes mal war es fantastisch.








Es war fantastisch.
Über allem zu stehen, die Sicht zu genießen, den Wind in den Haaren zu spüren und diese unfassbare Landschaft in sich auf zu nehmen.
Chris fragte mich, was schöner ist: Die Grampians oder die Great Ocean Road.
Ich konnte seine Frage nicht beantworten, es ist zu unterschiedlich und beides unfassbar toll!

Sarah aus Wales sagte zu mir, dass es so erholsam ist aus der Stadt raus zu sein. Und da hatte sie verdammt recht. Melbourne ist so groß, die Häuser, so viele Menschen fast noch mehr Touristen, Stress, Sirenen, Autos, ... Und da oben auf dem Berg schien jemand die "Pause"-Taste gedrückt zu haben. Alles schien einen Moment inne zu halten.

Der Höhepunkt der Tour waren die sogenannten MacKenzie Falls.
Durch den Regen der letzten Tage waren sie noch beeindruckender, als sonst, meinte Chris.




Ich finde sowieso Wasserfälle besonders. Wie das Wasser da runter kracht, vor allem nach dem Regen! Ich konnte sogar über ein paar Steine auf die andere Seite des Flusses gehen:
Da stand ich also, in mitten irgendwelcher Berge, an einem reißenden Fluss, vor einem Wasserfall, vor dem ich mich wie eine kleine Playmobil-Figur fühlte.
In Australien.
Ist das real?

Sobald wir uns in den Bus gesetzt haben, der Motor angelassen wurde und wir losfahren wollten ging ein super starker Regen los. Was haben wir eigentlich für ein Glück?

Wieder unten, in der Kleinstadt Halls Gap, angekommen, haben wir einen kleinen Umweg zu einer Art Sportplatz gemacht. Denn da lagen circa 10 Kängurus!
Wir durften relativ nah an sie ran gehen, haben aber natürlich den nötigen Abstand zwischen uns und den Tieren gewahrt.
Das waren sie also.
Meine ersten freilebenden Kängurus. Ganz nah an mir dran. Männchen, Weibchen und sogar ein Junges! Zuerst noch im Beutel der Mama, später lag es aber im Gras.





Die Rückfahrt war wieder eine ziemlich lange Reise, aber es war wie immer ein sehr schöner und erfolgreicher Tag und ich bin so froh, dass ich die Tour doch noch gebucht hatte. 

Da war plötzlich dieser Song von U2, "Beautiful day". 



It was a beautiful day
Don't let it get away
Beautiful day

Ja, Mann! It was a beautiful day. Nicht nur einer! Auch die Great Ocean Road. Ich erlebe hier so viele "beautiful days".
Es ist und bleibt so aufregend und schön.
Als dann nach und nach wieder alle an ihren Unterbringungen abgesetzt wurden, hieß es als letztes dann auch für mich, und dieses Mal endgültig, mich von Chris zu verabschieden. 
Ich hatte eine verdammt gute Zeit an einem verdammt schönen Ort.

Hier ist noch ein kleines Filmchen, welches ich geschnitten habe. Es zeigt meine Tour an der Great Ocean Road und den Tag in den Grampians. Viel Spaß!
Das Video am besten mit der best-möglichen Qualität und im Vollformat ansehen.


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