Von Fraser Island

Die einzige Tour, die ich beinahe blind mit einem Reisebüro gebucht habe.
Die einzige Tour, die mir nicht wirklich gefallen hat.
Einige hundert Dollar wurden in den Sand gesetzt...
Fraser Island ist aber toll!


Fraser Island.
Die größte Sandinsel der Welt.
Eine Sandinsel? Was bedeutet das?
Wenn man also durch einen Regenwald  mit riesigen Bäumen fährt, stehen die Bäume im Sand.
Es ist eben eine Sandinsel. Das kann man mal googeln was das so bedeutet, irgendwie schon echt interessant, was die Natur so möglich macht.

Auf Fraser ist es nur möglich in einem 4WD zu fahren, da der Sand tief sein kann und es doch recht holprig ist.
Von Rainbow Beach ging es mit sage und schreibe 12 Autos á 8 Leuten zur Fähre.
Wer jetzt richtig gerechnet hat, weiß bescheid: Genau, wir waren über 90 Leute. Massenveranstaltung.
Meine Gruppe im Auto war aber ganz cool.
Ich als einzige Deutsche zwischen drei Holländern und vier Briten.
Die 12 Autos wurden in Gruppen mit je 4 Autos aufgeteilt, die an den verschiedenen Tagen, verschiedene Dinge gemacht haben.


Zunächst war es glücklicherweise eher bewölkt und windig, sodass es nicht zu schwitzig im Auto wurde. Denn besonders auf der Rückbank wurde es recht kuschelig.
Der letzte Tag war leider sehr verregnet.

In unserem "Frankie" (das Auto) fuhren wir also von der Insel auf den Strand, entlang am Meer und den Dünen.
Der Wind wehte durch die offenen Fenster und ab und zu eine Brise salzige Meerluft.


Ich war total überrascht von der Insel. Grüner und vor allem viel größer als ich es mir vorgestellt hatte!
Am ersten Tag ging es zuerst in einen Regenwald, wo wir uns ein bisschen umsehen konnten. Es war für mich einfach beinahe unbegreiflich, dass ein Regenwald mit so riesig hohen Bäumen auf einer Sandinsel existieren kann. Umso überraschter war ich dann aber.
Ich war zwei Minuten aus dem Auto raus und hatte drei Mückenstiche.
Die Viecher sind da drüben echt 'ne andere Nummer.

Mit dem Auto durch den Wald zu fahren hat total Spaß gemacht.


Von dort aus ging es zum Lake McKenzie. 
Schon die Fahrt war ein Abenteuer. Der ein oder andere hat sich ab und zu den Kopf an der Decke gestoßen, denn man konnte die Fahrbahn eher als Piste bezeichnen.

Der Lake McKenzie war glaube ich mein Highlight auf Fraser Island.
Es war irgendwie mal total schön im Süßwasser zu schwimmen und kein Salzwasser um sich zu haben.
Außerdem ist das Baden im Meer dort lebensgefährlich. Tückische Strömungen herrschen an der Küste. Außerdem wird das Wasser sehr schnell tief und auch Haie kommen dort gerne mal vor.
Dann doch lieber dieser hübsche See mit dem schneeweißen Sand.


Von dort aus ging es zum Camp.
Circa zweihundert Leute waren auf dem großen Campground verteilt.

Zur Sicherheit ist der Platz umzäunt. Erlaubt ist auch nur das Paarweise entfernen vom Platz.
Warum?
Wegen der Dingos.

Dingos?
Dingos!
Die sehen aus wie dünne Hunde. Sie sind es im Prinzip auch. Allerdings sollte man nicht versuchen sie zu streicheln, es sind wilde, sehr gefährliche, "Hündchen". Auf der Insel leben circa 300 Tiere. Wir hatten Glück und bekamen ein paar zu sehen, als wir über die Insel fuhren.
Leider gelang es mir nicht ein Foto zu schießen.
Aber Andrew hat eins gemacht:


Das Verbot von Alleingängen war nicht das Einzige.
Es war strengstens Verboten zu pfeifen.
Ja, richtig gehört. Der Campground gehört den Aborigines und sie glauben, dass Pfeifen böse Geister weckt, die dich dafür bestrafen.

Am Abend war Party angesagt.
Ich glaube da war so viel Party, dass da sicherlich mehr Sünden begangen wurden als pfeifen...
Leider so viel Party, dass am nächsten Tag um 11 Uhr noch der oder die andere schnell zum Klo gerannt ist, oder lieber am Fenster Platz nahm. "Nur für den Fall, dass..."
Vor der Fahrt wurden Alkoholtests gemacht, eine komplette Gruppe eines Autos musste vom Tour Guide gefahren werden, da keiner nüchtern genug war.

Irgendwann ging es zu einem kleinen Süßwasserbach, dem Eli Creek. Hier bekamen wir Schwimmringe und konnten uns im eisigen Wasser treiben lassen. Das hat echt Spaß gemacht!

Von dort ging es nicht viel weiter zum bekannten Wrack of the Maheno.
Der ehemaliger Luxusliner S.S. Maheno lief im Jahr 1935 wegen eins, für die Jahreszeit, untypischen Zyklons auf Grund. Das Schiff wurde von einem anderen Schiff gezogen, da es eigentlich in Japan verschrottet werden sollte.
Maheno lief auf Grund und seit dem verrottet es dort. Heute sind nur noch die obere Decks sichtbar.


Leider wurde ab da das Wetter schlechter. Es bezog sich und der Wind wurde kalt.
Wir fuhren weiter am Strand entlang zu den Champagne Pools.
Klingt verlockend, oder? Champagner?
Der Name kommt daher, dass die Wellen in die Felsenformation brechen, und es sprudelt und blubbert. Ein bisschen wie Champagner.
Salziger Champagner...

Wie ich sagte: Das Wetter wurde rauer.
Und so auch die Wellen...

Das Wetter riss sich nach kurzen Schauern dann doch nochmal zusammen und wir konnten auf einen Aussichtspunkt, dem Indian Head hoch.
Wegen des Regens dachte ich, die Sicht sei schlecht und wollte es nicht riskieren meine Kamera im Regen mit zu nehmen und ließ sie im Auto. Ich habe es so sehr bereut, denn die Sicht war phänomenal und man konnte einen richtig guten Blick auf Fraser Island bekommen.

Abends ging das gleiche Gelage wie am ersten Abend los.
Jedoch hat es in Strömen gegossen, sodass unser Campground ziemlich unter Wasser stand.


Und so ging es dann am nächsten Morgen vor der Abfahrt zu einem weiteren See, dem Lake Boomanjin.
Dieser See sah erst eher abstoßend aus, wegen des bräunlich-orangem Wassers.
Die Farbe kommt von Tanninen. Das sind pflanzliche Gerbstoffe, vor allem von Pflanzen der Subtropen und Tropen.
Das war ganz witzig im Wasser zu sitzen und an sich herunter zu schauen. Der Körper sah total orange aus. Zum Glück ist es nicht so geblieben!


Die Farbe des Sees kommt auf dem Foto leider kaum rüber. Man sieht aber, dass die nächste Front an Regen schon unterwegs war.

Wir hatten ein kleines Mittagessen bei der Picknick-Ecke, als wir es plötzlich von einer Horde Mädchen kreischen hörten.
Der Grund war ein Besucher:


Der hoffte wohl, dass für ihn etwas zu essen übrig bleibt.

Auf dem Weg zur Fähre mussten wir noch das Auto eines jungen Pärchens freibuddeln und anschieben, da sie im tiefen Sand steckten. Sie hatten Glück, dass wir gerade an ihnen vorbei kamen, denn sonst hätten sie lange warten können.

Alles in allem war ich froh, dass es vorbei war.
Die Gruppen zu groß, die Tour nicht ihr Geld wert, der Tourguide eher unmotiviert und einiges mehr.

Fraser Island hingegen ist etwas ganz besonderes.
Bei gutem Wetter sicherlich nochmal schöner, aber ich muss sagen, dass mich die Insel sehr überrascht hat. Die Insel ist Natur pur!
Schade, dass die Fotos manches nicht so widerspiegeln können, wie es war, aber mit 8 Leuten im Auto und dann bei schwierigen Wetterbedingungen ist selbst meine Motivation für Fotos eher gering.

Ich hatte nichts desto trotz viel Spaß und habe sehr viel gelacht.
Nächstes Mal würde ich nur woanders buchen...

Und so ging es mit vielen, vielen Eindrücken zurück zu Rainbow Beach.


Wer mehr Info's über meine Tour oder Fraser oder Australien oder einfach mal "Hallo" sagen will, der kann mir gerne bei Instagram schreiben: @mariehrzg

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